Island hat es getan, Schweden ebenfalls: Sie haben die 4-Tage-Woche getestet. Das Ergebnis: Die Mitarbeitenden sind zufriedener und weniger gestresst, sie sind loyaler und gesünder, die Absenzen sinken, die Qualität steigt. Die grosse Überraschung: Die Produktivität blieb meist konstant und verbesserte sich zum Teil sogar. Manche Unternehmen mussten allerdings weitere Mitarbeitende einstellen, mit negativen Folgen für die Wirtschaftlichkeit. Gerade im Gesundheitswesen würde eine Arbeitszeitreduktion aber zur dringend notwendiger Entlastung führen. Solche Unternehmen bräuchten staatliche Unterstützung.

Positiv für Mensch und Mitwelt

Weniger Arbeitszeit bei gleichbleibendem Lohn (für die unteren Lohnsegmente) wirkt sich positiv aus: Mehr Zeit für sich, für die Kinder, für die Pflege von Menschen und Beziehungen. Mehr Zeit für Freiwilligenarbeit, um Dinge zu reparieren, zu gärtnern, konkreten Umweltschutz und Politik zu betreiben. Weiter positiv: Wer zufriedener ist und mehr Lebensqualität hat, konsumiert weniger. Statt ständiger Zeitnot sollten wir uns also mehr Zeitwohlstand leisten, uns und der Mitwelt zuliebe.

Pilotprojekt im Kanton Bern

Doch noch ist unsere Gesellschaft nicht so weit. Noch zu oft wird die möglichst hohe Anzahl bezahlter Arbeitsstunden mit Leistungsbereitschaft gleichgesetzt. Es braucht deshalb auch in der Schweiz Pilotprojekte, die mutig vorangehen und eine 4-Tage-Woche wissenschaftlich begleitet testen. Der Kanton Bern könnte zum nationalen Vorreiter werden. Gerne trage ich meinen Teil dazu bei, dass bald entsprechende Vorstösse eingereicht werden.

 

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