Von der Frauenfussball-EM zum geplanten regionalen Fussballcampus Rörswil
FRAUENFUSSBALL-EM 2026 – EIN GROSSANLASS MIT NACHHALTIGER VISION
Im Sommer 2025 wird die Schweiz zur Bühne des europäischen Frauenfussballs: Die Women’s Euro bringt sportliche Begeisterung und Gleichstellung in den Mittelpunkt. Grosse Turniere stehen oft in der Kritik, eine hohe Umweltbelastung zu verursachen – doch die Host Cities, darunter Bern und Thun, setzen auf eine nachhaltige Organisation.
Die Nachhaltigkeits-Charta der Host Cities verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und integriert ökologische, soziale
und wirtschaftliche Aspekte in die Planung. Die Veranstaltung soll die Chancengleichheit der Geschlechter fördern
sowie Frauen und Mädchen im Sport gezielt unterstützen. Wo möglich, wird auf Mietmaterial gesetzt, und neue An-
schaffungen werden so geplant, dass sie weiter genutzt oder recycelt werden können. Auch klimafreundliche Mobilität steht im Fokus: Matchtickets berechtigen zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs. Ein barrierearmer Veranstaltungsraum sowie Awareness-Teams vor Ort sorgen für Inklusion und Sicherheit.
Fussballcampus Region Bern: Sport und Umwelt im Konflikt?
Parallel zur EM laufen in der Region Bern Planungen für einen neuen Fussballcampus. Der BSC YB, der Kanton Bern
sowie die Gemeinden Ostermundigen und Bolligen wollen in Rörswil eine moderne Infrastruktur für den Frauenfuss-
ball, den Nachwuchs- und Breitensport schaffen. Doch das Projekt stösst auf Kritik – insbesondere in den betroffenen GRÜNEN Ortsparteien, die Bedenken hinsichtlich Umwelt und Raumplanung äussern * . Konkret fordern sie ökologische Ausgleichsmassnahmen wie ein nachhaltiges Energiekonzept mit einem Plus-Energie-Standard, ein durchdachtes Mobilitätskonzept mit weniger Auto- und mehr Velostellplätzen sowie versickerungsfähige Flächen
nach den Prinzipien einer Schwammstadt. Während der Fussballcampus eine Chance für den Sport darstellt, bleibt die Herausforderung bestehen, Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte ernsthaft zu berücksichtigen.
Die Debatte zeigt: Fussball und Nachhaltigkeit müssen sich nicht ausschliessen – wenn Planung und Umsetzung
mit Weitsicht erfolgen.
Elisabeth Dubler, Grossrätin, Uettligen / Gemeinde Wohlen b. Bern
* Die Stellungnahmen der erwähnten Ortsparteien der GRÜNEN sind auf den Webseiten der GRÜNEN Bantiger und der GRÜNEN Ostermundigen zu finden.